Die Streamingplattform Twitch wurde im Jahre 2011 gegründet, gehört mittlerweile als Tochterunternehmen zum Shopping-Giganten Amazon.
Anders als Angebote wie Amazon Prime oder Netflix streamt twitch.tv aber keine Serien oder Filme, sondern ist eine Plattform für Gamer. Das Angebot der Seite ist im Bereich des Gamings weit gefächert und mit der wachsenden Popularität des Let’s Plays und einer verbesserten digitalen Infrastruktur wurde auch der Bedarf nach Live-Übertragungen immer größer.
Neben diesen klassischen Streams, in denen Spieler Einblick in ihre täglichen Spiele bieten, überträgt Twitch auch Events aus dem Bereich eSports. Auch wenn der Fokus der Seite größtenteils auf Spielen liegt, so gibt es auch andere Streams, etwa von Musikern oder Personen, die Zuschauern einfach einen unverstellten Eindruck in ihren Alltag gewähren wollen.
Abhängig vom Streamer kannst du dir auf Twitch viele Angebote auch on demand ansehen.
Die Geschichte von twitch.tv
Gemeinsam mit der Schwesterseite justin.tv wurde Twitch als reine Streamingplattform gegründet, die jedoch einen klareren Fokus als das allgemeinere Justin hatte. Mit wachsender Beliebtheit von twitch.tv suchte auch das Mutterunternehmen als Twitch Interactive eine neue und klarere Verbindung zum Spielestreaming. Im August 2014 wurde der Service von Justin schließlich eingestellt und Amazon verleibte sich die Gamerplattform ein.
Derzeit tummeln sich auf der Seite (Stand: Februar 2018) etwa 2 Millionen Streamer und etwa 15 Millionen aktive Nutzer jeden Tag. Eine wirkliche Konkurrenz gibt es derzeit kaum, auch wenn YouTube in den letzten Jahren verstärkt versucht hat, sich mit YouTube Gaming als echte Konkurrenz zu positionieren. Ähnlich wie YouTube Red ist Googles Versuch, der Amazon-Tochter die Kundschaft und den Rang abzulaufen, etwas in der Versenkung verschwunden.
Das ist nicht nur für die Seite selbst lukrativ, sondern auch für alle, die auf ihr spielen.
Das Finanzierungsmodell von Twitch
Hast du schon einmal einen Stream auf Twitch verfolgt, so werden dir die Werbeanzeigen aufgefallen sein, die dich in einem neuen Stream begrüßen und in regelmäßigen Abständen die Streams unterbrechen.
Diese sind natürlich nur ein kleiner, wenn auch sehr auffälliger Teil der Einnahmen der Plattform und natürlich der Streamer.
Hast du einen Streamer gefunden, dessen Inhalte du regelmäßig verfolgen möchtest, so kannst du ihn abonnieren. Dieses Abonnement kostet dich 4,99€, 9,99€ oder 24,99€ monatlich, Streamer haben die Möglichkeit für die teureren Abonnements zusätzliche Emotes für den Chat freizuschalten und du hast die Option, den Stream auch in der App als Abonnent zu genießen.
Möchtest du Streamer direkt unterstützen, so kannst du dies über die Donations, also Spenden, tun. Die meisten Streamer wertschätzen diese kleinen (oder auch mal größeren) Spenden mit einem kurzen Shoutout und auch für Nicht-Abonnenten ist diese Funktion eine gute Möglichkeit, digitales „Trinkgeld“ zu geben.
Schlussendlich erfolgte mit dem Kauf durch Amazon auch die Einführung des Modells „Twitch Prime“. Als Kunde hast du hier die Möglichkeit, alle 30 Tage einen neuen Kanal kostenfrei zu abonnieren. Du kannst natürlich auch einfach nur ein Abo beliebig lange laufen lassen.
Einen Prime-Account hast du automatisch, wenn du Amazon Prime-Kunde bist – du musst nur beide Accounts verbinden.
Die beliebtesten Games im Stream
Neue Spiele sind auf Twitch im Stream immer beliebt – was schließlich könnte dir ein besseres Indiz zum Spaßfaktor eines Spiels sein, als deinem liebsten Streamer einige Stunden dabei zuzusehen, wie er durch die Landschaft pirscht?
Allerdings gibt es Spiele, die für das Format des Streamings geradezu prädestiniert sind und deren Popularität direkt mit ihrem Streamingpotential zusammenhängt. Dazu gehören etwa das MOBA „Dota 2“ oder der Konkurrent „League of Legends“. Hier hast du als Zuschauer nicht nur die Chance, den Besten der Besten beim Zocken zuzusehen, viele Zuschauer nutzen die Streams als Live-Lehrmaterial. Ähnlich entfaltet sich auch die Faszination von Online-Sammelkartenspielen wie „Hearthstone“ im Stream. Neuester Hit auf Stream ist das Battle Royal-Spiel „PUBG“. Hier treten 100 Spieler sich auf einer Karte gegenüber und lediglich der letzte Überlebende, oder das letzte überlebende Team, erhalten das heiß ersehnte Chicken Dinner.
Gerade diese Mischung aus Spannung, Taktik und Chaosfaktor schein es zu sein, die bei Twitch-Spielern so eine große Beliebtheit gefunden hat.
Twitch als neue Form der Medienerfahrung
Es ist nicht nur die Komponente des Live-Streams, die twitch.tv zu einem so großen Erfolg hat werden lassen, auch die Interaktivität gehört zu den Erfolgsfaktoren. Auch die Möglichkeit der Zuschauer, sich aktiv in den Content einzuschalten und mit anderen Zuschauern zu chatten und den Streamern zu reden, hat sich als echter Hit erwiesen.
Auf Stream bist du nicht nur passiv aufs Sofa gezwängt, sondern kannst mal mehr Einfluss nehmen oder dich einfach nur entspannen – ganz so, wie du es beim Spielestreaming möchtest.
Twitch Zuschauerrekord
Den aktuellen Rekord mit den meisten Zuschauern zur gleichen Zeit hält der Streamer Ninja, der es am 14.03.2018 mit Hilfe des Musikers Drake schaffte rund 600.000 Zuschauer beim Spiel Fortnite zu begeistern und knackte damit den bisherigen PUBG-Rekord mit knapp 388.000 Zuschauern von DrDisRespect